Es liegt was in der Luft: Sinnvolle Alltagstipps für Pollenallergiker
Leider lästig: Jeder vierte bis fünfte Deutsche leidet an einer allergischen Erkrankung. Dabei ist Heuschnupfen mit 86 % besonders stark vertreten* – viele Menschen reagieren saisonbedingt mit juckender Nase, tränenden Augen, geschwollenen Schleimhäuten oder Atembeschwerden auf bestimmte Pollensorten.
Der beste Ansatz: Pollen meiden
Ob frühblühende Bäume, Sommergetreide und -gräser oder späte Quälgeister wie Beifuß und Ambrosia – je weniger Sie während der Hauptpollenflugzeit mit „Ihren“ Allergieverursachern in Berührung kommen, desto besser.
Wer kann, macht während dieser Zeit Urlaub in einer pollenfreien Region, aber auch zuhause gibt es viele Möglichkeiten, Kontakt mit Pollen zu minimieren.
Pollenarme Wohnung
- Strategisch lüften bei niedrigem Pollenflug: In der Stadt am Morgen, auf dem Land am Abend. Pollenschutzgitter an den Fenstern halten zusätzlich einen Großteil der Pollen zurück.
- Kleidung und Haare waschen: Nach einem Tag vor der Tür haben Kleidung und Haare oft viele Pollen „eingefangen“. Waschen Sie beides, bevor Sie Ihr Schlafzimmer betreten. Ebenfalls wichtig: Frische Wäsche bitte nicht im Freien trocknen, damit sich daran keine neuen Pollen festsetzen können.
- Teppiche und Polster regelmäßig saugen, Böden feucht wischen: Ein Staubsauger mit Pollenfilter sorgt dafür, dass die Pollen nicht zurück in die Luft gelangen.
- HEPA-zertifizierte Luftreiniger: Zusätzlich können Sie, gerade zur Nacht, im Schlafzimmer einen entsprechenden Luftreiniger aufstellen.
Verhalten bei Pollenflug
- Nasenatmung: Wenn Sie bewusst durch die Nase atmen, bleibt ein Teil der Pollen in den winzigen Flimmerhärchen hängen – sie funktionieren wie ein natürlicher Filter. Auch regelmäßige Nasenduschen können die Pollenbelastung senken.
- Sport nach Maß: Vermeiden Sie möglichst Sport im Freien, vor allem während der stärksten Pollenflugzeiten (im Stadtgebiet abends, auf dem Land eher morgens).
- Augen schützen: Dicht abschließende Sonnenbrillen bieten zusätzlichen Schutz.
- (Passiv-)Rauchen vermeiden: Da Rauch die Atemwege zusätzlich reizt, reagieren die Schleimhäute noch empfindlicher auf Allergene.
- Schutz für Schleimhäute: Angegriffene und trockene Schleimhäute lassen sich mit Lutschpastillen gut befeuchten. Dies lindert auch eventuelles Halskratzen.
- Autofenster beim Fahren geschlossen halten.
Weitere Tipps
- Pollenfilter im Auto: Wer viel mit dem PKW unterwegs ist, kann seine Pollenbelastung mit einem speziellen Pollenfilter zusätzlich senken. Diesen Filter bitte jährlich tauschen.
- Rasen kurzhalten: Besonders wichtig für alle, die stark auf Gräserpollen reagieren. Das Rasenmähen am besten Nichtallergikern überlassen.
- Pollenkalender checken: Wann ist Ihre Belastung besonders hoch? Neben klassischen Pollenkalendern bietet die Pollenflug-App des Deutschen Wetterdienstes aktuelle Vorhersagen für den Pollenflug-Gefahrenindex.
*Renz, H., Kaminski A., Pfefferle P.I.: Allergieforschung in Deutschland. Ein Atlas mit Bestandsaufnahme, Defizit- und Bedarfsanalyse. Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI). Marburg, 2008.